Lazio Rom - Catania Calcio 0:1 (0:0)
|
 |
|
am 07.02.2010, Stadio Olympico, Italien, Serie A, 26.400 Zuschauer
| |
 |
|
Wirklich viel versprachen wir uns angesichts dieser Vorzeichen nicht von dieser Partie. Lazio befand sich mitten im Abstiegskampf und auch Catania war dem Tabellenende auch ziemlich nahe. Der Zuschauerandrang war dementsprechend gering. Einzig in der Kurve konnte man von einem recht ansprechenden Besuch sprechen. Auf den überteuerten Längsseiten des Stadions genossen nur wenige die einladende Wintersonne.
Vor dem Betreten des weiten Rundes erstanden wir noch ein Programmheft. Bei dessen ersten durchblättern stellte sich jedoch heraus, dass es sich dabei um das Fanzine der IRR handelte. Der Fokus des Hefts liegt eher am sportlichen Geschehen, allerdings wird auch ausführlich über die Kurve berichtet. Ein überaus professionell gestaltetes Druckwerk, welches unser klischeehaftes Denken von einer gewinn orientierten Lazio Kurve weiter bestärkte. Auch die darin publizierte Werbung für einen Kandidaten regionaler Wahlen bediente unsere Voreingenommenheit, da sie uns die politischen Aktivitäten des Lazio Anhangs verdeutlichte.
Sowohl Mannschaft als auch die Kurve starteten sehr intensiv ins Spiel. Während die Spieler nichts von einem Abstiegskandidaten erahnen ließen, sang die beeindruckende Masse an Leuten hinter dem Tor in einer beachtlichen Lautstärke ihre Lieder. Nach wenigen Minuten stellte sich jedoch heraus, dass es sich nur um kurzfristigen Anfangselan gehandelt hatte. Das Spiel präsentierte sich uns so, wie es ein Aufeinandertreffen dieser Teams erwarten lies - nämlich grottenschlecht - wobei minimale Vorteile bei den Himmelblauen aus Rom erkennbar waren. Einziger Lichtblick der war Mauro Zarate, welcher mit Spielwitz gegen das Abwehrbollwerk von Catania ankämpfte. Im Abschluss blieb aber auch er erfolglos.
Von der Kurve hörte man zunehmend weniger und teilweise waren selbst die 300 Sizilianer lauter als die riesige Tribüne hinter dem Tor. Optisch gab es an diesem Tag ohnehin auf beiden Seiten nichts Erwähnenswertes zu sehen. Selbst meine mitgereiste - fanszenentechnisch gänzlich desinteressierte - Frau Mama erkannte, dass wir bei Rapid um Welten besser und vor allem lauter sind als dieser lächerliche Haufen.
Etwas Feuer brachte erst der überraschende Kontertreffer der Gäste in rot-blauen. Plötzlich wurde es beängstigend laut und vom Schulkind bis zum senilen Großvater beteiligte sich jeder an den Gesängen gegen Trainer und Präsidenten. Positive Anfeuerungen gab es von nun an nicht mehr. Angefangen von den mittlerweile aufgelösten Irriducibili demontierten sämtliche Gruppen ihre Fetzen und äußerten weiterhin lautstark ihren Unmut gegen die Vereinsführung.
Die hilflosen Versuche, dieses Spiel noch zu drehen, blieben erfolglos und mit dem Schlusspfiff brannte bereits haufenweise Papier auf der Tribüne. Die Wut und Enttäuschung des Anhangs war nun endgültig öffentlich, nachdem in den letzten Wochen noch auf Besserung gehofft wurde. Dies zeigte sich auch beim tags darauf stattgefundenen Trainingsbesuch, bei welchen über 1.000 Laziale gegen die Leistungen des Teams und besonders gegen die Vereinsleitung protestierten.
Die Begeisterung für diesen herrlichen Sport kann man den Römern nicht absprechen, jedoch ist der Glanz des großen Fußballs hier eindeutig verflogen. Die unerschöpflichen Kulturgüter dieser Stadt haben deutlich mehr zu bieten...
|
|
|
|
|
|
Rechtshilfe Rapid |
 |
|
|
Weststadion |
 |
|
|
|
|